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"Im Gespräch mit..." Timo Henne und Dr. Jan Brase

In der Reihe „Im Gespräch mit…“  sprechen Akteure der Göttinger eResearch Alliance über aktuelle Themen und Entwicklungen im Bereich eResearch. Den Auftakt der Reihe macht dabei ein Gespräch mit Timo Henne (Teammanager der Göttingen eRA) und Dr. Jan Brase (Koordinierung der Göttingen eRA) über die vergangene RDA Deutschland Tagung 2023.

Frage: Herr Dr. Brase, Sie sind Mitglied des Vorstands von RDA Deutschland e.V. und waren mitverantwortlich für die Organisation der RDA Deutschland Tagung 2023. Mit welchen Erwartungen sind Sie in die Tagung gegangen und welches Fazit ziehen Sie?

„Die RDA-DE Tagung ist immer eine hervorragende Gelegenheit, um sich über Instituts- und Ländergrenzen hinweg auszutauschen und über neue Entwicklungen zu informieren. In diesem Jahr hatte der Vorstand zum ersten Mal die Community aufgefordert, eigene session proposals einzureichen und somit die thematische Ausrichtung selbst zu gestalten. Damit wollten wir zum einen die Themenvielfalt erhöhen, zum anderen für eine intensivere Einbindung der verschiedenen Communities sorgen. Beide Erwartungen haben sich voll erfüllt, und sowohl der Vorstand als auch ich sind sehr zufrieden mit den Inhalten der Vorträge, der Lebendigkeit der Diskussionen und den Rückmeldungen der Teilnehmenden.“

Frage: Die Veranstaltung fand ja wie auch in den letzten Jahren wieder ausschließlich per Videokonferenz statt. Sehen Sie diese Art der Durchführung gerade für technisch affine Communities wie die RDA-DE auch in Zukunft als geeignetes Format an, um mehr Menschen anzusprechen und zu involvieren als bei einer Tagung in Präsenz?

„Die Universität Göttingen und die GWDG besitzen eine umfassende Zoom-Lizenz und haben mittlerweile viel Erfahrung mit der Durchführung und Organisation von Online-Tagungen. Daher haben wir in diesem Jahr auch wieder die Technik für die Tagung bereitgestellt und betreut. Dennoch sehe ich persönlich die Tagung im nächsten Jahr wieder in Präsenz stattfinden, einfach weil der direkte Austausch ein zentrales Element von RDA-DE darstellt und besser möglich ist, wenn sich die Teilnehmenden zwischendurch persönlich auf den Fluren oder beim Essen treffen und unterhalten können. Nichtsdestotrotz werden uns die in den letzten Jahren gewonnenen Erkenntnisse und Kapazitäten natürlich weiter begleiten und dabei unterstützen, die Inhalte der Tagungen breiter verfügbar zu machen, z.B. durch Videoaufzeichnungen oder Hybrid-Veranstaltungen.“

Frage: Herr Henne, Sie haben während der RDA-DE Tagung an einem Großteil der Sessions teilgenommen. Welche Erfahrungen und Erkenntnisgewinne für die Research-Data Community können Sie berichten?

„Ich konnte neben meiner Funktion als Session host tatsächlich viele Beiträge und Diskussionen verfolgen. Mich hat vor allem das Engagement der Vortragenden und Teilnehmenden positiv überrascht. Es gab in einigen Sessions wirklich spannende Beiträge sowie interessante Diskussionen. Insbesondere die Session zu Reproducibility in Data Science sowie die interaktive Session zu Gamification in der FDM-Kompetenzvermittlung empfand ich als sehr inspirierend für unsere tägliche Arbeit. Hier werden wir sicherlich einige Fragestellungen und Anregungen in unsere Beratungen und Schulungen mit aufnehmen.“

Frage an beide: Inwieweit ist die eRA im Gefüge der RDA-DE vernetzt und wie kann der Göttingen Campus von diesem Netzwerk profitieren?

Brase: „Insgesamt sind sowohl die RDA-DE als auch die internationale Dachorganisation RDA sehr wichtige Netzwerke für den Austausch über unsere Arbeit in den Bereichen eResearch, Forschungsdatenmanagement und Open Science. Hierbei dient RDA-DE wie schon gesagt bisher eher als Austauschformat, ohne konkrete eigene Gruppen oder Aktivitäten. Mit der diesjährigen Tagung könnte hier jedoch vielleicht genug Potential zusammengekommen sein, um auch auf nationaler Ebene Arbeitsgruppen oder Initiativen im Rahmen der RDA-DE zu gründen und zu unterstützen. Außerdem ist ein wichtiges Element auf nationaler Ebene die Jugendförderung, welche wir in RDA-DE versucht haben zu unterstützen. So hatten wir vor Corona für Nachwuchswissenschaftler die Möglichkeit angeboten ein Poster auf der Tagung zu präsentieren und dafür die Reisekosten übernommen zu bekommen. Ich denke dass wir so etwas in der Art mit der Wiederaufnahme einer Präsenztagung wieder anbieten würden.

Henne: „In den vergangenen Jahren waren Mitglieder der Göttingen eResearch Alliance regelmäßig mit Vorträgen oder der Organisation von Sessions sowohl bei RDA-DE Tagungen, als auch bei den RDA-Tagungen involviert. Wir sind außerdem immer bemüht, den Austausch über diese Themen sowie neuartige Ansätze und Lösungen am Göttingen Campus bekannt zu machen und zu verbreiten. Häufig geschieht dies jedoch eher im Hintergrund über unsere Beratungen und Schulungen, oder über die Erweiterung oder Anpassung unseres Diensteportfolios.

Mit Spannung erwarte ich bereits die Vorträge bei der Präsenztagung zu 10 Jahren RDA Ende März in Göteborg. Hiernach gibt es sicherlich noch mehr zu berichten.“

Vielen Dank an Sie beide für das Gespräch!

 

Die Tagungsfolien der RDA Deutschland Tagung 2023 sind über diesen Link einsehbar.

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